aka Kai Niggemann und Conni Trieder

Kai Niggemann – Buchla 200e Electric Music Box

Conni Trieder – Flöte und fx

Wenn ich an elektronische Musik denke, dann denke ich an ein Kind, dass nachts heimlich das Radiogerät unter der Bettdecke hat, um den Beiträgen von Stockhausen zu Lauschen. Diese Musik hat etwas Unbegreifliches, Unheimliches an sich, was sie anziehend macht. Auch alte Science-Fiktion Filme, Weltall und vor allem die silberne Farbe verbinde ich mit den frühen Elektronischen Kompositionen – auch in diesen Dingen verbirgt sich etwas fantastisches und unbegreifliches; mir fällt es schwer, ihre Tiefe zu erkennen, weil sie das Licht reflektiert. Wenn ich mit Kai improvisiere, bilden sich auch intergalaktische Klangwelten. Dunkle dickflüssige Wellen durchkreuzen den Raum, und verdecken zeitweise kleine Klangmotive, die den Horizont entlang galoppieren. Jeh durchschneidet ein Lichtstrahl die Finsternis, seltsame Wesen krauchen und weben ein Perlennetz, dass sich über lange Zeit zu einem Dom aufbaut. Meine Flöte bildet die Verbindung zu unseren Wirklichkeiten und verschwimmt von Zeit zu Zeit, zwischen den Dimensionen wechselnd.

Dunkelwellen live auf dem SinusTon Festival 2021 – Foto von Edgar Hartung

Elektronische Musik ist eine intime Musik, die am besten im kleinen Rahmen stattfindet und doch, wenn Du die Augen schließt, riesige Räume aufmachen kann. Oder Du behältst die Augen offen und schaust den Akteuren auf die Hände. Alles ist improvisiert und die Klänge entstehen erst im Moment des Konzertes, so kannst Du die Entwicklungen auch da mitverfolgen.

Bei Querflöte und Buchla ist es insbesondere schön, dass die Klänge sich teilweise so angleichen, dass die Grenzen zwischen den Instrumenten verschwimmen, auch zwischen analogen und elektronisch erzeugten Klängen. In welche Klangräume geleitet sie uns wohl diese Nacht?

Kontakt: dunkelwellen@waf80.de